Wer mit dem Fahrrad an einen Bahnhof fährt, kennt das ungute Gefühl, dass selbst das angeschlossene Fahrrad nicht vor Diebstahl sicher ist. Dass dies nicht nur ein Gefühl ist, zeigen die Auswertungen des jüngsten Fahrradklima-Tests des ADFC. Diese ergaben, dass an den Bahnhöfen Wiesloch-Walldorf und Rot-Malsch regelmäßig Fahrräder gestohlen werden. Zwar gibt es am Bahnhof Wiesloch-Walldorf Parkgaragen und Boxen, in die man sein Fahrrad schließen kann, und in Rot-Malsch sind sie immerhin geplant, aber diese müssen für mindestens einen Monat gemietet werden. Die Nutzer schließen dafür einen Vertrag ab und holen sich Schlüssel bzw. Chip im Rathaus – für Kurzentschlossene oder Auswärtige also keine Option.

Es gibt aber durchaus Möglichkeiten, sein Fahrrad sicher und unkompliziert zu parken. Die Schweizer Firma V-Locker z.B. hat ein vollautomatisches Fahrradparkhaus entwickelt, das es ermöglicht, sein Fahrrad sowohl spontan stundenweise einzuschließen als auch ein Abo für jeweils 30 Tage zu buchen. Das Besondere ist, dass die Räder über ein Paternosterverfahren übereinander verwahrt werden, so dass das Parkhaus nicht nur sicher, sondern auch ungemein platzsparend ist.

Wie gut das ganze System funktioniert, haben wir uns am 30. Juli 2023 vor Ort am Bahnhof Mühlacker angesehen, da dort vor zwei Wochen solch ein Fahrradparkhaus mit Kapazität für 120 Räder eingeweiht wurde. Man muss sich nur die entsprechende App herunterladen und dann kann das Parken starten. Es funktioniert super, nur die Lenkerbreite darf 73 cm nicht überschreiten, sonst passt das Rad nicht hinein. Wir waren jedenfalls begeistert.

Unser Wunsch und unsere Forderung ist es, dass es auch bei uns am Bahnhof sichere Verwahrmöglichkeiten für Fahrräder gibt, die spontan und unkompliziert gebucht werden können. Denn wer sein Rad sicher aufgehoben weiß, nutzt auch die Bahn öfter – ein wichtiger Schritt hin zur Verkehrswende.