„Radfahrer frei“ in der Fußgängerzone – ein Gewinn für Wiesloch - ADFC Wiesloch/Walldorf

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Ortsgruppe Wiesloch/Walldorf

„Radfahrer frei“ in der Fußgängerzone – ein Gewinn für Wiesloch

Keine Bedrohung - ein Gewinn!

Radfahren Gruppe Illustration
Radfahren Gruppe Illustration © ADFC | april agentur

Die Fußgängerzone ganztägig für den Radverkehr zu öffnen, ist ein wichtiger und richtiger Schritt, den der Gemeinderat gegangen ist. Der ADFC Wiesloch/Walldorf begrüßt diese Entscheidung und bedankt sich auf diesem Weg für den im Mai gefassten Beschluss.

Menschen, die das Fahrrad als tägliches Fortbewegungsmittel nutzen, hatten in Wiesloch bislang keine praktikable Möglichkeit, die Stadt von Nord nach Süd oder andersherum zu durchqueren. Weder die viel befahrene Heidelberger Straße mit Ringstraße, noch die Bergstraße mit anschließender Nutzung des Weges am Leimbach entlang waren und sind eine Alternative. Die Bergstraße ist für Radfahrende ohne E-Bike, dafür aber mit Gepäck oder Hänger zu steil, außerdem ist sie mit fahrradfahrenden Kindern bergab zu gefährlich, da Autofahrende aus der Gartenstraße/Friedrichstraße kommend häufig übersehen, dass sie hier Vorfahrt gewähren müssen. Der Weg, der am Leimbach entlang zur Hauptstraße führt, ist in erster Linie ein Spazierweg, auf dem viele Eltern mit ihren Kindern unterwegs sind. Er ist aufgrund seiner Führung schlecht einsehbar, so dass hier die potentielle Gefährdung von zu Fuß Gehenden eher größer ist als in der breiten, gut überschaubaren Fußgängerzone. Pendler sehen die Durchquerung einer Fußgängerzone auch nur als zweitbeste Möglichkeit – eine beste gibt es aber in Wiesloch nicht. Klar ist, dass alle Radfahrerinnen und Radfahrer Rücksicht nehmen, Schrittgeschwindigkeit fahren und dem Fußverkehr Vorrang gewähren müssen. Das Fehlverhalten Einzelner, und darum handelt es sich, kann und darf kein Maßstab dafür sein, ob eine Maßnahme gut oder schlecht ist.

Wiesloch kann durch die Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr nur gewinnen: Die positiven Effekte von fahrradfreundlicher Infrastruktur auf den Einzelhandel sind in internationalen und nationalen Studien wiederholt belegt worden. Radfahrende wissen die räumliche Nähe von Einkaufsmöglichkeiten zu schätzen, nutzen diese häufiger als Autofahrende und geben im örtlichen Einzelhandel mehr Geld aus. Die eigentliche Gefährdung für Kinder und einen Einkaufsbummel in der Stadt – nur wo Geschäfte sind, kann man auch Schaufenster ansehen – stellt nicht der Radverkehr dar, sondern zwei wesentliche andere Dinge: die Lärm- und Schadstoffbelastung durch den motorisierten Individualverkehr und die Tatsache, dass nicht mehr vor Ort eingekauft wird, sondern im Online-Handel.

Die ganztägige Öffnung der Fußgängerzone für den Radverkehr ist keine Bedrohung – sie ist ein Gewinn.


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